Unlängst bekam ich ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte: UPC Telekabel offerierte mir für ein paar Euro mehr das" Top Fit Fiber Power Premium-Paket" und nun habe ich statt 30 Kanälen 94 Sender, dazu vier in HD-Qualität. Daneben gibt es noch die Media Box mit Festplattenrecorder, mit der ich mir auch Filme zum Schnäppchenpreis ansehen kann, doppelt so schnelles Internet und ein Festnetztelefon per Kabel. (Das ich vor drei Monaten zum Missfallen der Telekom abgemeldet habe.)
Aber ich kann eben dem Ruf der Technik nicht widerstehen. Und was daran so fasziniert, ist der Weg in die Miniaturisierung mit zugleich steigendem Speichervermögen. Beruflich aufgewachsen in der Steinzeit der EDV, wo eine Palatschinken-große Diskette mit 256 k das Nonplusultra war; wo eine Software zweieinhalb Stunden rechnete, um 500 Daten zu sortieren; wo ein Mobiltelefon die Größe eines Fünf-Liter-Benzinkanisters einnahm; wo eine PolaroidKamera zum Erstaunen mancher ein fertiges Bild auswarf; wo am kühlschrankgroßen Fernsehgerät das Versuchsprogramm lief - nur nicht am Dienstag, bin ich heute fasziniert von den Geräten, die immer kleiner werden und immer mehr können. Das Ende dieser Schrumpfung ist dann gegeben, wenn die Fingerkuppen für die Bedienungsknöpfe zu groß werden. Oder der User mit seinen acht Dioptrien auf dem acht Quadratzentimeter großen Display nichts mehr erkennen kann.
Ich persönlich kann allerdings nicht verstehen, was uns die Produzenten mancher schöner Apparate sagen wollen. So kann man beispielsweise auf den iPod Classic mit 160 Gigabyte 40.000 Songs speichern. Ich weiß ja nicht, wie viele Hits sich die heutigen Jugendlichen mit Titel merken können, für mich wäre es relativ schwer, eine Musiknummer zu finden. Ähnliches geschieht ja auch auf dem Sektor der Filmerei und der Fotografie.
So passen etwa auf die Speicherkarte mit der lyrischen Bezeichnung "Kingston - KSSDHC4/BGB SD HC B GB CLASS 4" bei einer Kapazität von acht Gigabyte etwa 3400 Fotos mit fünf Megapixel drauf. Es soll ja Touristen geben, die nach einer Woche Italien mit so vielen Fotos zurückkommen. Die Freunde des Fotonarren, die sich dann die Jahresausbeute 17.000 Fotos - ansehen dürfen, tun mir jedenfalls jetzt schon leid. Wobei sie noch Glück gehabt haben, denn auf das Speichermedium mit 160 Gigabyte gehen rund 120.000 Fotos drauf.
Ich habe es jedenfalls bisher geschafft, bis zum Kanal 51 zu zappen, wo stundenlang spindeldürre Damen und Herren über den Laufsteg trippeln.
Sehr informativ.