19. Österreichische Medientage
Von „Boulevard-Opi“ bis „dreiste Lügen“
Voller Erfolg für die 19. Österreichischen Medientage, die vom 25. bis
27. September in der Wiener Stadthalle vor knapp 3000 Fachteilnehmern über die
Bühne gingen: Zum Auftakt ein in bester Form befindlicher Jean Ziegler mit
einem Appell an die Medien, die Massaker des Hungers in der Welt zu bekämpfen;
ein lockerer Staatssekretär Sebastian Kurz, der an zwei Journalisten den neu
geschaffenen Journalistenpreis Integration vergab und danach drei Tage
informative Key-Notes und hitzige Diskussion in den zahlreichen Panels.
Heinz F. Honies hat sich einige Panels angehört
und die besten Zitate - in der Nachlese - daraus gesammelt:
Nachlese Medientage 1
Krisenpapier oder Papier gegen die Krise
Printmedien und ihre gesellschaftspolitische
Verantwortung
Was Moderator und Falter-Chefredakteur Armin
Thurnher eingangs befürchtet hatte, trat prompt ein: Die Diskussion artete
zeitweise in einen Verbal-Fight zwischen Kurier-Chefredakteur Helmut
Brandstätter und „Österreich“-Chef
Wolfgang Fellner aus. Zum Unmut
des Publikums und der Mitdiskutanten, wobei Unternehmer Hans Jörg Tengg auch
außerhalb des Saales in letzter Zeit ein Hick-Hack von Medienvertretern ortete,
wer denn nun die weißere Weste habe.
Hansjörg Tengg:
„Man fühlt sich ja
bereits als ein für blöd verkaufter Wutbürger.“
Helmut Brandstätter,
Chefredakteur Kurier:
„Der Beginn der
Korruption ist der Anfang eines Abstieges des Landes.“
„Politiker, fürchtet euch
nicht“
Wolfgang Fellner,
Mediengruppe Österreich:
„Ich registriere eine
pharisäerhafte Diskussion in Österreich“.
„Ich sehe keine Krise,
sondern Veränderung. Wer eine Krise hat, ist selber schuld.“
„Wir haben hier in
Österreich eine Verhaberung“
„Ich habe kein Problem
dem Presserat beizutreten.“
„Pressereisen sind seit
jeher Kleinkorruption gewesen“.
Eva Weissenberger, Kleine
Zeitung Kärnten zu Wolfgang Fellner: „Ich nenne Sie ja auch nicht
Boulevard-Opi“
Hans Georg Gasser, VÖZ:
„Wir wollen eine neue
Presseförderung machen, aber wir brauchen keine Papierförderung, sondern eine
Förderung für alle Medien.“
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Das Medientransparenzgesetz