Sonntag, 30. September 2012

Nachlese Medientage 5



Machen Polit-Interviews im Fernsehen überhaupt noch Sinn?

Was wir täglich am Bildschirm von Politikern sehen und hören wurde durch die Diskussion bestätigt: Sie sind nicht interessiert, die Zuschauer aufzuklären,  sondern möglichst ungeschoren aus der Debatte auszusteigen. Und das mit Hilfe ihrer eingelernten Floskeln. Und wenn es nicht anders geht, mit Lügen.

Renate Graber, Der Standard:
„Der Interviewer ist kein Staatsanwalt“

Armin Wolf, ORF:
„Der politische Diskurs hat einen noch nie dagewesenen Unernst erreicht, der schon an die Verhöhnung des Publikums und der Öffentlichkeit grenzt.“
 „…und was seinerzeit Jörg Haider erfunden hat: dreiste Lügen!“

Josef Pröll, Leipnik Lundenburger Invest:
„Ein Interview ist das Unwichtigste im Tagesablauf eines Politikers“
„Man versucht halt in manchen Fällen mit geschützten Floskeln keinen Schaden zu erleiden.“
„Es geht doch darum: Rinnt Blut oder nicht?“

Josef Kalina, UNIQUE Relations:
„Klima war der letzte Kanzler, der beliebt war.“
„Gerade die Sommergespräche von Wolf zeigen, dass es keine Politikverdrossenheit gibt.“
„Natürlich ist das Interview als versuchte Hinrichtung angelegt.“
„Der Wolf wirft den Griller an.“
„Eiserne TV-Regel: Du musst drin und freundlich sein. Die Leute merken sich eh nix.“

Armin Wolf, ORF:
„Wir müssen wieder Formen finden, dass die Leute auch was davon haben.“
„Die Politiker müssen sich durch Information legitimieren.“

Corinna Milborn, PULS 4:
…zu Ex-Vizekanzler Josef Pröll: „War Ihnen nicht langweilig bei dem, was Sie so von sich gegeben haben?“

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